Fakultät für Naturwissenschaften

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Warum Biologie und Chemie?

Weil es mich fasziniert, Zusammenhänge in der Natur zu erforschen und zu verstehen - da gibt es noch soviel Neues zu entdecken, gerade in der Entwicklungsneurobiologie. Nur wenn wir die Mechanismen der Gehirn-entwicklung verstehen, können wir neue Therapien, Medikamente oder Lern- und Motivationstechniken ent-wickeln und damit der Gesellschaft, die unsere Forschung ja finanziert, etwas zurückgeben.

Was ich erforsche?

Als Neurowissenschaftlerin beschäftigt mich vor allem die alte Frage - was ist erlernt und was ist angeboren? Mittlerweile ist sich die Wissenschaftswelt einig, dass es ein ständiges Wechselspiel zwischen genetischer Anlage und den Umwelterfahrungen gibt - die Epigenetik. Dieses spannende Arbeitsgebiet liefert ganz neue Erkenntnisse darüber, wie sich frühkindliche emotionale Erfahrungen und Lernprozesse auf die Gehirnentwicklung auswirken. Über epigenetische Veränderungen können sich Gehirn und Verhalten optimal an den jeweiligen Lebensraum anpassen - im negativen Fall kann eine Anpassung an negative Umwelteinflüsse zu späteren Verhaltens- und Lernstörungen und psychischen Erkrankungen führen. Hier liegt die Schnittstelle zur Psychiatrie - wir wollen verstehen, warum negative Kindheitserfahrungen, wie Vernachlässigung oder Traumatisierung, später zu psychischen Erkrankungen führen können - und welche Schutzfaktoren es manchen Menschen ermöglichen, trotz schlechter Startbedingungen ihr Leben gut und erfolgreich zu meistern.

Was ist spannend an Wissenschaft?

Wissenschaft ist ein Abenteuer, weil wir die Forschungsfragen, die wir stellen, eigentlich nie „zu Ende“ beantworten können. Und die Freiheit: An der Universität kann man als ProfessorIn eigene Forschungsprojekte definieren und durchführen. Spannend ist auch, dass man immer wieder neue KollegInnen aus anderen Forschungsdisziplinen kennenlernt, mit denen man neue Kooperationen starten und sich neue Forschungsansätze und Methoden erschließen kann. Und Forschung ist nichts für „StubenhockerInnen“, denn sie bietet die wunderbare Möglichkeit, für einige Zeit im Ausland zu forschen und zu leben.

Kann das jede(r) machen?

Bei der Wahl des Studiums sollte man sich nicht so sehr an Schulnoten orientieren, sondern den eigenen Interessen folgen und ein Fachgebiet wählen, für das man sich begeistert. Startet man dann eine Wissenschaftskarriere, sollte man immer neugierig und begeisterungsfähig bleiben, dann sind keine Grenzen gesetzt. Man muss flexibel und auch risikobereit sein und Durchhaltevermögen haben, denn es gibt lange „Lehr- und Wanderjahre“, d.h. eine finanzielle und berufliche Stabilität erlangt man erst relativ spät. Aber wenn man am Ball bleibt, wird man auch belohnt.

Werdegang

seit 2012 Dekanin der Fakultät für Naturwissenschaften
2010 Gastprofessur an der Keio University Tokyo, Japan
seit 2007 Mitglied im Direktorium des “Center for Behavioral Brain Sciences” der OVGU
seit 2006 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Staatsinstituts
für Frühpädagogik (IFP) der Bayerischen Landesregierung
seit 2005 Senatorin im Senat der OVGU
2005 Gastprofessur am Weizmann Institut (Israel)
2003 - 2008 Vorstandsmitglied der International Society for Developmental
Psychobiology und der European Brain and Behavior Society (EBBS)
2001 - 2003 Vizepräsidentin der deutschen Neurowissenschaftlichen Gesellschaft (NWG)
2001 Berufung auf den Lehrstuhl Zoologie und Entwicklungsneurobiologie
Gründungsdirektorin des Instituts für Biologie, OVGU
seit 1992 Arbeitsgruppenleiterin am Leibniz-Institut für Neurobiologie, Magdeburg
1981 - 1986 Doktorarbeit am Institut für Zoologie Technische Hochschule
Darmstadt und am Institut für Neurobiologie, Universität Heidelberg.
Anschließend mehrjähriger Forschungsaufenthalt
an der University of Washington, Seattle (USA)
1974 - 1980 Biologie- und Chemiestudium an der Technischen Hochschule Darmstadt

Letzte Änderung: 08.12.2016 - Ansprechpartner: Webmaster