KGC Jahresrückblick 2018

Wie schon zum Auftakt des letzten Jahres möchten wir noch einmal kurz inne halten, um die Schlaglichter unserer Arbeit des zurück liegenden Jahres Revue passieren zu lassen.

JANUAR

Radiosendung Let´s Talk about SexGleich zu Beginn des neuen Jahres betraten wir absolutes Neuland! Wir konnten eine Liveradiosendung als Plattform nutzen, um über Sexismus und die #MeToo-Debatte zu sprechen. Wir, das waren Annika Schetter von der Präventionsstelle Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt (Präventionsstelle SDG) und  unsere Kollegin Morena Groll, waren am 21. Januar zu Gast bei RTL 89. 0 in der interaktiven Radiosendung „Let’s talk about Sex“ unter der Leitung von Louisa Noack. Wir sprachen u. a. über aktuelle Diskussionen um die #MeToo-Debatte, Fragestellungen zu Sexismus, sexualisierter Diskriminierung und Gewalt sowie gesetzliche Grundlagen und mögliche Ansprechpartner*innen für Betroffene. Das war ein sehr ungewöhnliches Format für uns, aber wir sind RTL 89.0 sehr dankbar für diese Möglichkeit, weil wir auf diesem Wege wirklich viele Menschen erreichen konnten. Der Podcast kann hier abgerufen werden.

Im Rahmen der Diskussionsveranstaltung „Gleichstellung heute: Chancengleichheit von Frauen!?“ der Frauenunion CDU Sachsen-Anhalt sprach Michaela Frohberg, Leiterin der Koordinierungsstelle Genderforschung & Chancengleichheit Sachsen-Anhalt (KGC) und Geschäftsführerin der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten (LaKoG) des Landes Sachsen-Anhalt, am 25. Januar über die Situation von Frauen in Wissenschaft und Forschung und über Projekte und Handlungsfelder der KGC. Nach dem Impulsvortrag wurde über die Förderung von Frauen in Sachsen-Anhalt, die Zusammenarbeit verschiedener (Gleichstellungs-)Akteur*innen sowie aktuelle Entwicklungen und Mitwirkungsmöglichkeiten gesprochen.  (Quelle)

FEBRUAR

Als Interessenvertretung der LaKoG Sachsen-Anhalt ist die KGC Mitglied in verschiedenen Kommissionen der BuKof (Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen), so auch in der Kommission "Chancengleichheitsprogramme und -initiativen"(CGPI). Im Rahmen des ersten Treffens 2019 an der Uni Frankfurt tauschten sich die Mitglieder u.a. über die 3. Runde des Professorinnen-Programms aus. Mehr über unsere Aktivitäten in bundes- und landesweiten Gremien und Arbeitskreisen erfahren Sie hier.

  

Im Rahmen der internationalen jährlichen Kampagne „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 14. Februar fand in Kooperation vieler frauen- und gleichstellungspolitischer Akteur*innen, darunter auch die Präventionsstelle SDG und wir, eine Aktion im Magdeburger Allee-Center statt. Nach zwei Redebeiträgen zur Thematik (u. a. bezüglich der Debatte um #MeToo) tanzten die ca. 150 Anwesenden zu dem offiziellen „One Billion Rising“-Song „Sprengt die Ketten“ und beim anschließenden Konzert der Berliner Rapperin Lena Stoehrfaktor. One Billion Rising Magdeburg 2018

MÄRZ

Unter der Organisation des Feministischen Kollektivs Magdeburg fand anlässlich des internationalen Frauentages am 8. März eine Demonstration zum Frauenkampftag 2018 statt. Ungefähr 250 Demonstrant*innen folgtem dem Aufruf und setzten ein Zeichen für Gleichstellung innerhalb der Landeshauptstadt. Die Präventionsstelle SDG, die fachlich an die KGC angegliedert ist, unterstützte die Veranstaltung mit einem Redebeitrag, in dem die Problematik sexualisierter Diskriminierung und Gewalt im Hochschulkontext beleuchtet wurde. Der Redebeitrag kann hier eingesehen werden. Nähere Informationen zur Veranstaltung und Fotos sind hier zu finden.

 

IntoMINT AuftaktIntoMINT 4.0Am 20. März fand in der Lukasklause Magdeburg die Auftaktveranstaltung des Projekts IntoMINT 4.0 - Mit einer App zur MINT-Begeisterungstatt. Das BMBF-geförderte Verbundvorhaben der Hochschule Anhalt und uns in Kooperation mit der Hochschule Merseburg arbeitet an der Entwicklung einer App zur Berufs- und Studienorientierung für Schülerinnen im MINT-Bereich. Neben der gendersensiblen wissenschaftlichen Begleitung arbeitet unsere Mitarbeiterin Anne Borchert an einer Handreichung zu geschlechtersensibler Berufsorientierung für Mädchen* in MINT-Berufen, die unter anderem Unterrichtsmaterialien und einen Überblick über bestehende Projekte enthalten wird.

APRIL

Der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt e.V.ludt am 7. April zu seiner jährlichen Delegiertenversammlung in Magdeburg ein. Unter den mehr als 20 Delegierten aus den LFR_Delegiertenversammlung_070418Mitgliedsverbänden und den zahlreichen anwesenden Netzwerkpartnerinnen waren auch wir vertreten. Zu Beginn stand traditionell die öffentliche Fachtagung, die in diesem Jahr das Motto "digitaler Wandel" turg, anhand dessen auch Themenschwerpunkte für die Arbeit des aktuellen Jahres durchdekliniert und diskutiert wurden. 

FemPower_HeaderEbenfalls im April fand die erste gemeinsame Sitzung der LakoG und des FEM POWER-Netzwerkes statt. Neben dem Austausch und den Berichten über gleichstellungspolitische Entwicklungen an den einzelnen Institutionen wurde auch über die Bewerbungen zur dritten Auflage des ProfessorinnenProgramms und die laufende Novellierung des Hochschul-gesetzes diskutiert. Ein weiteres zentrales Thema war Sexualisierte Gewalt und Diskriminierung an Hochschulen und diesbezügliche Richtlinien. Als Expertinnen und Ansprechpersonen wurden hierzu Annika Schetter von der Präventionsstelle Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt der Hochschule Magdeburg-Stendal und der Universität Magdeburg sowie Sabine Wöller von der Präventionsstelle Diskriminierung und sexuelle Belästigung der Uni Halle eingeladen. Diese landesweite Zusammenarbeit spiegelt auch die Relevanz des Themas sowie den Handlungsbedarf wider. 

Dieser Themenkomplex wurde im Rahmen einer von Annika Schetter gemeinsam mit der AGG Netzwerkstelle Sachsen-Anhalt und Gleichstellungsakteur*innen der Hochschule Harz organisierten Informationsveranstaltung zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und (sexualisierter) Diskriminierungen an Hochschulen erneut aufgegriffen. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurde insbesondere der Wunsch nach geregelten Verfahrenswegen deutlich, die mögliche Beschwerdewege und Ansprechpersonen für Betroffene von Diskriminierung festlegen und auch verdeutlichen, welche Sanktionen seitens der Hochschule gegenüber diskriminierenden Personen ausgesprochen werden können.

31302045_1862431117134519_6681247144222916608_n"Wer hat Angst vor Gender Studies?" fragten wir am 18. April gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt, dem Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum Courage und dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt (KgKJH) im Rahmen des Diskussionsabends mit Prof. Dr. Sabine Hark (TU Berlin). Wieso es einen so aggressiven Widerstand gegen ein so kleines Forschungsgebiet gibt und welche Bedeutung Gender Studies spielen, diskutierten wir mit der Soziologin und Leiterin des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung und dem Publikum, was in diesem Videomitschnitt nachzuverfolgen ist. 

Flyer AG Open Digital Gender Studies

Eines unserer Handlungsfelder liegt im Bereich der Förderung und Vernetzung von Geschlechterforschung und -forschenden. Als Mitglied der Arbeitsgruppe "Open Digital Gender Studies" der Fachgesellschaft Geschlechterstudien beschäftigen wir uns mit anderen Mitgliedern mit den Potentialen und Herausforderungen von Open Access, Open Digital Science, Open Educational Resources und Digital Humanities für geschlechter-, gender- und queerwissenschaftlich orientierte Projekten. Im Rahmen des Treffens am 27. April und darüber hinaus wurde ein Flyer entwickelt, der einen Überblick über Open Access-Projekte in der Geschlechterforschung gibt.

 

MeCoSa Team


Am 19. April waren wir mit unserem Mentoring- und Coachingprogramm MeCoSa 4.0für Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen des MINT-Bereichs auf dem Karrieremarkt der 5. Ladies Night for Women in Engineering Sciences der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik (FVST) der OVGU unterwegs. Das Projektteam präsentierte die Qualifikations- und Karriereangebote des Programms und stand für Fragen rund um Mentoring, Coaching und Vernetzung zur Verfügung. 

MAI

Netzwerk- und Gremienarbeit ist eine wichtige aber oftmals weniger sichtbare Säule unserer Arbeit. Im Rahmen der Mitarbeit im Beirat des Landesprogramms für ein geschlechtergerechtes Sachsen-Anhalt beteiligten wir uns an einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Fortschreibung des Landesprogramms. Für die KGC ist es wichtig, dass die Interessen der Frauen an der Hochschule nachhaltig berücksichtigt werden.

Das Fachgespräch mit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 29. Mai wurde von den Vertreterinnen der Landeskonferenz dazu genutzt, um erneut auf die Vorschläge der LaKoG im Rahmen der Novellierung des Hochschulgesetzes einzugehen, wie z.B. Stimmrecht in Berufungskommissionen, Anrechnung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten sowie eine angemessene Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten.

JUNI

Macht MINT_button_2"Wo waren und wo sind Frauen in der Wissenschaft? Was sind ihre Herausforderungen? Warum eigentlich immer noch oder überhaupt Gender? Mit diesen und anderen Fragen rund um Gender und „women-in-science“ beschäftigte sich der Magdeburger GenderCampus im Rahmen des Campusdate und der Langen Nacht der Wissenschaft in vielfältigen und zum Teil interaktiven Formaten. Mit dabei waren auch zwei Kooperationsprojekte der KGC und des Büros für Gleichstellungsfragen der OVGU.: Die Wanderausstellung "Macht MINT - Erfolgreiche Wissenschaftlerinnen an der OVGU" und das Poster "Bedeutende Naturwissenschaftlerinnen aus dem europäischen und anglo-amerikanischen Raum".

Referentin Gabriele Torma aus DänemarkEinen Blick in Richtung internationale Karrierewege in der Wissenschaft und Vereinbarkeit mit Familie warfen das Familienbüro der OVGU und die Mentoring-Programme MeCoSa 4.0 und COMETiN auf ihrer gemeinsamen Netzwerkveranstaltung. Die beiden aktuell an der Uni Magdeburg beschäftigten Wissenschaftlerinnen Gabriele Torma (Psychologie) und Prof. Dr. Alicia Nieto (Mathematik) sprachen über ihre Karriere- und Lebenswege zwischen Dänemark, Spanien und Magdeburg stellten sich den Fragen interessierter Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen.

Spoken Words


Organisiert von der Präventionsstelle SDG fand am 20. Juni auf dem Campus der OVGU der literarische Abend „Spoken Words against Sexism“ zur Thematik Sexismus und sexualisierte Diskriminierung bzw. Gewalt statt. Autorin und Aktivistin SchwarzRund gab Einblicke in ihren afropolitanen Roman „Biskaya“, in dem die Hauptperson von verschiedensten Diskriminierungsformen betroffen ist und berichtete darüber hinaus von Erlebnissen mit Mehrfachdiskriminierung. Poetry Slammerin, Schriftstellerin und Aktivistin Svenja Gräfen trug einige Texte vor und machte deutlich, wie wichtig es ist, Alltagssexismus offen anzusprechen und zu thematisieren.

Auf bundes- und landespolitischer Arbeitsebene war der Juni ein sehr vollgepackter Monat für die Leiterin der KGC, Michaela Frohberg. Von der AG Leitbild und dem Steuerkreis im Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt bis hin zur Sitzung des erweiterten Vorstands der BuKoF in Köln wurde eine breite Palette an gleichstellungspolitischen Themen, Entscheidungen und Strategien besprochen.

Im Vortrag "Nein heißt Nein - und alles gut?!" setzte sich Romy Klimke von der juristischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kritisch mit der Strafrechtsreform auseinander, die nach den rassistisch aufgeladenen Debatten zu Silvesterübergriffen in Köln initiiert worden war. Dabei zeichnete sie den rechtspolitischen Prozess zur Reform nach und gab einen Überblick über die bisherige und die aktuelle Rechtslage. Auch mögliche Auswirkungen auf die Strafverfolgung von sexuellen Übergriffen in der Praxis wurden thematisiert. Die gemeinsame Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt mit dem Forum Legal Gender Studies Halle, der KGC und dem Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum stieß auf große Resonanz.

JULI/ AUGUST

Das Arbeits-Highlight im August war unsere Sommerklausur, an der das gesamte KGC-Team teilnahm. In entspannter Gartenatmosphäre haben wir die „Stop-Taste“ im Tagesgeschäft gedrückt, um einen Schritt aus dem Arbeitsalltag herauszutreten und uns Zeit und Raum für eine Bestandsaufnahme zu nehmen. Im Fokus stand hierbei der gemeinsame Blick auf unsere bisher geleistete Arbeit und die Diskussion und Planung zukünftiger zentraler Projekte.
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Neben Urlaubs- und Entspannungszeiten prägten zahlreiche tolle Veranstaltungen zum Netzwerken die Sommermonate. Das „FrauenFachForum" der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt und des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt e.V., das 2018 die Thematik "Geschlechterparität in der Politik Wege und Maßnahmen" fokussierte, bot wie jedes Jahr gleichstellungspolitischen Akteurinnen über die Landesgrenzen hinaus die Möglichkeit zum fachlichen Austausch. Es ist damit eine Plattform zur strategischen Vernetzung, die wir intensiv nutzen, denn Gleichstellungsarbeit braucht breit gefächerte Netzwerke und strategische Bündnisse, um erfolgreich zu sein.

Sommerempfang LFR_2018In diesem Sinne wurden auch das Sommerfest der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen sowie der Sommerempfang des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt von uns besucht, um mit engagierten Frauen ins Gespräch zu kommen, gemeinsame Ideen zu entwickeln und uns auszutauschen.

Ein weiteres wichtiges Arbeitstreffen war die LaKoG am 27. August, bei der wir die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Leopoldina als Gast begrüßen konnten. Zudem stand nach 2-jähriger Amtsperiode die Wahl der Sprecherin und deren Stellvertreterin an. Dipl.-Ing. Kathrin Stritzel, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Merseburg und Regina Steinicke, Gleichstellungsbeauftragte des Universitätsklinikums Halle (Saale), wurden einstimmig zur Sprecherin und stellvertretenden Sprecherin gewählt. 

SEPTEMBER

BuKoF_Jahrestagung 2018Vom 12. bis 14. September waren wir auf der Jahrestagung der Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (BuKoF), dem wichtigsten fachlichen Austausch- und Vernetzungsforum für Gleichstellungsakteur*innen im Hochschulkontext. Das Motto der in diesem jahr in Landshut statt findenden Tagung lautete CHANCEN. GERECHT. VERÄNDERN. Soziale und kulturelle Transformationen in Hochschulen.

Die Arbeitstagung der „Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum (KEG)" ist die für unser zweites Handlungsfeld - die Stärkung der Geschlechterforschung - wichtigste Tagung und fand 2018 bereits zum 16. Mal statt. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien hatten wir vom 26. bis 29. September reichlich Gelegenheit zum Vernetzen und  haben uns in verschiedenen Workshops u.a. mit Antifeminismus als Krisenphänomen, dem Verhältnis von Gleichstellung(spolitik) und Geschlechterforschung und der strukturellen Verankerung und Nachhaltigkeit von Gender und Diversity in der Lehre auseinandergesetzt und zahlreiche Impulse und Ideen für unsere Arbeit mitgenommen.

OKTOBER

Konferenz Handeln gegen Rechtspopulismus, Antifeminismus und Menschenfeindlichkeit"Handeln gegen Rechtspopulismus, Antifeminismus und Menschenfeindlichkeit" wird angesichts gegenwärtiger Angriffe auf Vielfalt, Emanzipation und Gleichstellung seitens Rechtspopulist*innen und der extremen Rechten immer notwendiger. Auf der gleichnamigen Konferenz der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin hat sich unsere Mitarbeiterin Morena Groll darüber informiert und gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden dazu ausgetauscht, welche Erscheinungsformen extrem rechter Dynamiken sich in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen unter Genderaspekten erkennen lassen, wie sie Gleichstellungsdiskurse und -arbeit beeinflussen und nicht zuletzt auch, welche Herausforderungen damit verbunden sind und welche Strategien und auch Bündnisse erforderlich sind.

Interdisziplinäre Ringvorlesung_ _Neue Perspektiven_ Potenziale der Genderforschung in den MINT- und Humanwissenschaften_Am 10. Oktober startete die 2. interdisziplinäre FEM POWER-Ringvorlesung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg "Neue Perspektiven: Potenziale der Genderforschung in den MINT- und Humanwissenschaften". Sie wurde gemeinsam von Prof. Dr. Eva Labouvie (Lehrstuhl für Geschichte der Neuzeit/ Geschlechterforschung der OVGU), dem Magdeburger Gender Campus mit Dr. Sandra Tiefel (Büro für Gleichstellungsfragen der OVGU) und uns organisiert und stieß seitens der Studierenden auf breites Interesse. 

NOVEMBER

Der November war unser absoluter Überflieger*innenmonat - ein Highlight folgte dem anderen und mit geballter Netzwerk- und Teampower haben wir viele tolle Veranstaltungen auf die Beine gestellt.

Header_2018Los ging es am 8. November mit dem Landesweiten Tag der Genderforschung Sachsen-Anhaltder in diesem Jahr an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg statt fand. Bereits zum 8. Mal trafen sich Wissenschaftler*innen und Expert*innen in diesem Rahmen, um sich fachlich auszutauschen und zu vernetzen sowie Forschungs- und Praxisprojekte und Ergebnisse ihrer aktuellen Arbeit zu präsentieren. Zudem wurde vom Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit uns wieder der „Förderpreis für Abschluss- und Qualifikationsarbeiten mit Genderaspekt“ vergeben. Eine ausführliche Nachlese mit Informationen zu den Referierenden, den Vorträgen und Postern sowie zahlreichen Impressionen finden Sie hier.

Am nächsten Tag ging es nahtlos weiter mit der 2. Auflage der Interdisziplinären Nachwuchstagung „Wie forsche2. Interdisziplinäre Nachwuchstagung_Genderforschung 2018 ich in meinem Fach mit Geschlechterperspektive?", die wir in Kooperation mit den Büros für Gleichstellungsfragen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg organisiert haben. Den Auftakt bildete ein Dialogforum, welches den bundesweit angereisten Teilnehmenden neben einem ersten Kennenlernen die Möglichkeit bot, sich über Chancen und Potenziale von Genderforschung in ihrem jeweiligen Fach auszutauschen. Anschließend wurden in den fachlich angeleiteten Arbeitsgruppen die eingereichten Forschungsvorhaben präsentiert und diskutiert. Zum Abschluss dieses Tages wurden die Ergebnisse des Dialogforums und der Arbeitsgruppen zusammengefasst und vorgestellt. Dadurch und anhand der durchweg positiven Rückmeldung der Teilnehmenden wurde deutlich, was mit diesem Format in wertschätzender Atmosphäre erneut gelungen war: interdisziplinäre Vernetzung, Wissensgenerierung, Unterstützung und vor allem Motivation für Geschlechterforschung, deren gesellschaftskritisches Potenzial dringend gebraucht wird! Neugierig geworden? Lesen & sehen Sie hier mehr.

 

forum legal gender studiesIm Rahmen der Veranstaltung "Von „richtigen“ Schwulen und konvertierten Christ*innen" 13. November sprachen Katrin Kappler (Forschungsstelle Migrationsrecht, MLU Halle, Mitbegründerin Forum Legal Gender Studies Halle) und Vinzent Vogt (ebenfalls Forum Legal Gender Studies) über Kategorisierung im Völkerstrafrecht und internationalen Flüchtlingsrecht. Dabei ging es u..a. darum, inwiefern rechtliche Vorgaben zum Schutz marginalisierter Gruppen neben Potenzialen auch Probleme, wie bspw. die Gefahr der Essentialisierung von Identität, bergen. Dieser Abend war das spannende Ergebnis einer Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt mit dem Forum Legal Gender Studies Halle, dem Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum Courage und dem Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe Sachsen-Anhalt.

Geballt feministisch ging es am 21. November weiter mit der bis auf den letzten Platz ausgebuchten Lesung "Die letzten Tage Die letzten Tage des Patriarchats. lesung mit Margarete Stokowski in Magdeburg 2018des Patriarchats" mit Margarete Stokowski. Einer vom Feministischen Kollektiv Magdeburg in Zusammenarbeit mit dem Feministischen Referat des StuRa der OVGU, dem Volksbad Buckau c/o Frauenzentrum und uns organisierten Veranstaltung. Die Autorin, Kolumnistin und wichtige deutsche Stimme des gegenwärtigen Feminismus, Margarete Stokowski, stellte ihr aktuelles Buch vor und diskutierte gemeinsam mit dem Publikum über aktuelle feministische Fragen und Herausforderungen.

Feministisch ging es weiter mit dem Seminar "Haltung zeigen! Argumentieren gegen antifeministische Äußerungen", welches die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt mit unserer Unterstützung am 23. November an der Universität Magdeburg anbot. Im Vordergrund stand die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen sowie die Entwicklung einer souveränen Haltung und Position, um sich gezielten Angriffen auf Feminismus und geschlechterpolitische Errungenschaften entgegen stellen zu können bzw. sich bewusst davor zu schützen.

Jahresabschluss_MeCoSa_271119_Familienhaus (2)Jahresabschluss_MeCoSa_271119_FamilienhausDer Abschluss unseres Mentoring- und Coachingsprogramms MeCoSa 4.0 bildete zugleich den Abschluss unseres vollen Novembers. Bei der Jahresabschlussfeier am 27. November im Familienhaus Magdeburg haben Teilnehmerinnen die Chance genutzt, ihr ganz persönliches Feedback zum Projekt abzugeben. In Workshopform haben sie sich zudem zu Themen wie "Highlights 2018" und "Wünsche für 2019" positioniert. Das Treffen war ein gelungener Abschluss eines gelungenen MeCoSa-Jahres.

DEZEMBER

Jubiläum 5 Jahre ThüKoDer Dezember war ein Monat mit besonderem Fokus auf bundesweite Vernetzung und Zusammenarbeit. Den Auftakt machte Anfang des Monats die Feierstunde "5 Jahre Thüringer Kompetenznetzwerk Gleichstellung" in Jena. Natürlich haben wir daran teilgenommen, sind wir doch den Thüringer Kolleginnen seit Jahren verbunden und schätzen die gute, konstruktive Zusammenarbeit im Netzwerk.

Zudem trafen sich in Jena die Vertreterinnen der Kommission Geschäfts- und Koordinierungsstellen in der bukof und tauschten sich über den aktuellen Stand in den einzelnen Bundesländern aus. Michaela Frohberg berichtete für uns aus Sachsen-Anhalt. Daneben wurde über die Pläne der Kommission für das Jahr 2019 gesprochen.

In ihrer Funktion als Sprecherin der Kommission Geschäfts- und Koordinierungsstellen in der bukof nahm Michaela Frohberg zudem an der Sitzung des erweiterten Vorstands der bukof an der FU Berlin teil. Themen waren u.a. Reflexion der Jahrestagung 2018 und Stand der Vorbereitung 2019 sowie die Positionsentwicklung der bukof.

Ebenfalls im Dezember fand die bukof-Fortbildung „Presseecho für Gleichstellung“ in Hannover statt. Gemeinsam mit Teilnehmerinnen aus anderen Bundesländern konnten neue Impulse sowohl für die Pressearbeit im Rahmen der bukof-Arbeit als auch für die Öffentlichkeitsarbeit der KGC gesammelt werden.

100 jahre Frauenwahlrecht_Landtag 2018Zu guter Letzt nutzten wir die Podiumsdiskussion 100 Jahre Frauenwahlrecht im Landtag Sachsen-Anhalts, die dieser gemeinsam mit dem Landesfrauenrat am 15. Dezember organisierte, für resümierende Gespräche und Austausch mit Kolleginnen der Gleichstellungspolitik in Sachsen-Anhalt. Mit engagierten Frauen wurde auf dem Podium diskutiert, was sie noch mit dem Erstreiten des Frauenwahlrechtes vor 100 Jahren verbindet, welche Fragen für sie wichtig waren im Kampf für mehr Frauenrechte und wo sie die Herausforderungen heute sehen. Die Diskussion machte deutlich, dass trotz einiger Erfolge noch viel zu tun ist.



Insgesamt blicken wir in Bezug auf unsere eigenen Projekte und Veranstaltungen auf ein sehr arbeits- und ereignisreiches Jahr 2018 zurück. Im Rahmen all dieser Aktivitäten haben wir versucht, einen Teil zur Verwirklichung eines geschlechtergerechten, vielfältigen und bunten Sachsen-Anhalts beizutragen - ein Unterfangen, welches in aktuellen Zeiten notwendiger denn je und oftmals auch herausfordernder und mit heftiger werdendem Gegenwind verbunden ist.
Umso glücklicher schätzen wir uns, dass wir in Sachsen-Anhalt und bundesweit so viele großartige und engagierte gleichstellungspolitische Kooperations- und Netzwerkpartner*innen haben. Ohne diese wäre unsere Arbeit so nicht möglich! Auch ohne das tatkräftige, ideenreiche und kompetente Team der Koordinierungsstelle wäre all das, was wir hier augeführt haben, nicht realisierbar gewesen. 

Darum möchten wir uns an dieser Stelle bei unseren Mitarbeiterinnen und Kolleginnen sowie allen Netzwerk- und Kooperationspartner*innen für ihre unermüdliche Gleichstellungsarbeit, ihr großartiges Engagement und vor allem die bereichernde und Impulse setzende Zusammenarbeit bedanken!

Weiter geht's in 2019 !!!

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