Förderpreis für Forschungsvorhaben mit Genderaspekt in Sachsen-Anhalt verliehen

01.12.2016 -  

Im Rahmen der Festveranstaltung „15 Jahre Koordinierungsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt“ wurden am Abend des 30.11.2016 die Förderpreise für Forschungsvorhaben mit Genderaspekt in Sachsen-Anhalt verliehen. Die Ministerin für Justiz und Gleichstellung Anne-Marie Keding und die Leiterin der Koordinierungsstelle Genderforschung und Chancengleichheit Michaela Frohberg nahmen die Preisverleihung vor.

Geehrt wurde Romy Klimke von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die ein Projekt zum Thema „Schädliche traditionelle und kulturelle Praktiken im internationalen und regionalen Menschenrechtsschutz“ umsetzen wird, das sich der Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit neueren und bislang wenig untersuchten regionalen Menschenrechtsinstrumenten, insbesondere aus dem afrikanischen Menschenrechtssystem, widmet.

Julia Berretz von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erhielt den Preis für ihr Forschungsvorhaben „Adelsbegräbnisse und der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer im anhaltinischen Adel 1600-1800. Eine Kultur- und Geschlechtergeschichte von Übergang und Abschied“. Innovativ sind der kulturhistorische Zugang und die multiperspektivischen Fragestellungen. Erstmals soll eine „dichte Beschreibung“ des Forschungsfeldes Tod, Sterben, Trauer, Begräbnis- und Erinnerungskultur durch Bündelung von Innen- und Außenperspektiven, von kultur-, mentalitäts-, emotions-, struktur-, raum- und vor allem geschlechtergeschichtlichen Perspektiven erfolgen.

Ein Sonderpreis wurde an Silke Kassebaum von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen. Ihr Forschungsprojekt kann sowohl inhaltlich als auch methodisch überzeugen und greift wichtige Fragestellungen auf, die sich angesichts der vielen Krisen- und Kriegsorte, an denen Frauen immer wieder Opfer sexualisierter Gewalt werden, zwingend stellen. Der Gewinn der Arbeit kann darin liegen, tabuisierte und verdrängte geschichtliche Ereignisse in ihrer Deutungsmacht für heutige Geschlechterkonstruktionen aufzuzeigen.

Prof.in Eva Labouvie, Michaela Frohberg, Silke Kassebaum, Romy Klimke, Julia Berretz, Ministerin Anne-Marie Keding (v.l.)Prof.in Eva Labouvie, Michaela Frohberg, Silke Kassebaum, Romy Klimke, Julia Berretz, Ministerin Anne-Marie Keding (v.l.)

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